Unsere Projekte

Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Region

Netzwerken für mehr Gewaltprävention

Die Istanbul-Konvention ist ein völkerrechtlicher Menschenrechtsvertrag, an deren Vorgaben Deutschland sich mit der Ratifizierung gebunden hat. Sie zielt ab auf die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Das Übereinkommen soll dazu beitragen, Frauen das grundlegende Menschenrecht auf ein gewaltfreies Leben zu gewährleisten.

Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern weltweit ein gesellschaftliches Problem. Wir wollen durch Bewusstmachen, Bekennen und Bewegen dazu beitragen die Istanbul-Konvention in die Praxis unserer Kommunen umzusetzen.

Eine Stellungnahme von Berthe De Vos, SI UN Representative Geneva, finden Sie auf der Website von Soroptimist International.


Mentoring-Programm von SI Deutschland

Unser Club unterstützt finanziell und personell das Mentoring-Programm von Soroptimist International Deutschland (SID). Das Programm fördert junge Frauen mit Führungsqualitäten, die Interesse an gesellschaftspolitischem Engagement haben. Organisiert wird es über den Verein SI LEaR e.V.

Es gibt in Deutschland mehr als 20 Mentoring-Programme, aber das von SID ist ganz besonders. Warum? Das Mentoring-Programm ist kein ausschließlich berufsbezogenes oder karrierebezogenes Mentoring, wie fast alle anderen Mentoring-Programme. Mit dem Mentoring-Programm werden junge Frauen in ihrer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung und ihrem Interesse an gesellschaftspolitischem Engagement gefördert und das durch ausschließlich ehrenamtliche Mentorinnen. Nur auf diese Weise kann sich über die berufliche und familiäre Zufriedenheit der weiblichen Nachwuchskräfte deren Karrieremotivation entwickeln.

Das SID-Mentoring-Programm ist im Jahr 2017 mit Auszeichnung zertifiziert worden. Die Deutsche Gesellschaft für Mentoring (DGM) hebt hervor, dass die erforderlichen Kriterien vorbildlich erfüllt werden und die Transparenz sehr gut umgesetzt und nachvollziehbar dargestellt wird.

Weitere Infos auf der Website von SID


Von unserem Förderverein unterstützt

Die Wiedervernässung von Mooren im Angesicht des Klimawandels

Interview mit der Moorspezialistin Dr. Sabine Wichmann

Warum Moore früher überhaupt trockengelegt wurden, wie man sie wiedervernässen kann, welche Bedeutung sie für das Klima haben und was mit unserer 1000-Euro-Spende passieren wird – das hat uns Sabine Wichmann in einem Video-Gespräch Mitte Juni erzählt.

Sabine Wichmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Landschaftsökonomie der Uni Greifswald. Dort forscht sie zu den Themen wiedervernässte Moore, politische Rahmenbedingungen und Wirtschaftlichkeit von Paludikulturen. Wir haben sie gefragt, was hinter ihrer Arbeit steckt. Hintergrund war eine Geldspende unseres Clubs bzw. unseres Fördervereins Anfang des Jahres an das Greifswald Moor Centrum mit der Bitte, damit eine weibliche Forscherin in ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Landschaftsökonomin und dreifache Mutter war daraufhin von der GMC-Leitung ausgewählt worden – weil sie sich in der Vergangenheit zusätzlich zu den Projektarbeiten und ihrer Doktorarbeit besonders für die Einrichtung einer 10 Hektar großen Praxisfläche zum Rohrkolben-Anbau engagiert hat.

Frau Wichmann, schön, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Wie sieht ihr heutiger Arbeitstag aus?

Antwort: Heute habe ich einen reinen Bürotag mit vielen Online-Treffen, u.a. unser monatliches Treffen am Greifswald Moor Centrum, wo wir uns in einer Gruppe von durchschnittlich 30 bis 40 Personen austauschen, weil auf dem Gebiet der Moore und Paludikultur momentan so viel parallel passiert. Das Moorthema hat enorm an politischer Aufmerksamkeit gewonnen; es gibt viele neue Ergebnisse aus Forschungsprojekten und vieles aus der Politik, das Veränderungen bewirkt. An anderen Arbeitstagen bin ich aber auch ´mal komplett draußen, wo wir auf Versuchsflächen Rohrkolben und Torfmoose anbauen, Felduntersuchungen machen, Exkursionen anbieten, inzwischen auch mehr und mehr die Presse, Radio und Fernsehen vor Ort über Paludikultur informieren.

Da sind wir gleich beim Kernthema ihrer Arbeit: Sie forschen u.a. zur Paludikultur, speziell zu Rohrkolben-Anbau und Torfmooskultivierung. Was ist die Paludikultur? Und was hat sie mit dem Klima zu tun?

Antwort: Der Begriff Paludikultur leitet sich vom lateinischen palus für Sumpf ab. Paludikultur bezeichnet die produktive landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter Moore.
Der Zusammenhang mit dem Klima besteht darin, dass entwässerte Moore durch ihre landwirtschaftliche Nutzung fast 7% der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland freisetzen. Die landwirtschaftlich genutzten trockengelegten Moore sind für 40% der Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Bodennutzung verantwortlich. Hieraus ergibt sich eine große Chance für die Landwirtschaft: Nur 7% der landwirtschaftlichen Fläche sind Moorböden. Durch Anheben des Wasserstands kann hier auf einem kleinen Flächenanteil ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

Nasse Flächen bewirken außerdem mehr Verdunstung und damit mehr Kühlung; das ist auch eine Art sich dem Klimawandel anzupassen und dem Temperaturanstieg auf lokaler Ebene ein Stück weit zu begegnen. Die Herausforderungen für moorreiche Regionen und auf Moorböden wirtschaftende Betriebe sind jedoch groß.

Wie ist ein Moor definiert und was genau muss daran erforscht werden?

Antwort: Bei einem Moor denkt man ja normalerweise an einen natürlich nassen Lebensraum, wo besondere Tier- und Pflanzen-Arten vorkommen. Moor wird aber eigentlich bodenkundlich definiert: Es muss eine Torfauflage von mind. 30 cm vorliegen – und das kann auch bei landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzten entwässerten Mooren der Fall sein. Ein Moor kann also natürlich nass oder künstlich trocken sein. Was viele nicht wissen: In Deutschland sind rund 95 % der Moore entwässert.

Bei unseren Forschungen in Greifswald geht es um die Wiedervernässung von Mooren, wobei entweder neue nasse Wildnis entsteht oder eben Paludikulturen als standortangepasste Bewirtschaftungsverfahren für Moorböden eingeführt werden. Denn Flächen, die wiedervernässt werden, können nicht mehr herkömmlich bewirtschaftet werden, also z.B. keine Weideflächen mehr sein. Die Milchviehhaltung ist darauf angewiesen, dass Flächen entwässert werden, damit die Futterqualität stimmt, die Trittfestigkeit gegeben ist. Wir müssen Alternativen für die Landwirtschaft finden – neue Pflanzenarten und neue Verwertungswege – und dazu forschen wir. Für das moorreiche Niedersachsen spielt z.B. der Anbau von Torfmoos eine große Rolle; das kann man anstelle von Torf im Gartenbau einsetzen. Schilf wird bereits seit Jahrtausenden als Baustoff, v.a. für die traditionellen Reetdächer in den Küstenregionen, genutzt. Rohrkolben ist ein hervorragender Rohstoff für Bau- und Dämmmaterialien. Wir sind sozusagen auf der Suche nach bekannten und innovativen Möglichkeiten, wie Landwirte sich mit wiedervernässten Mooren ein Einkommen sichern können. 

Wie kann eine Wiedervernässung von Mooren in der Praxis aussehen?

Antwort: Die Wasserstände müssen wieder angehoben werden. Die Entwässerung zu stoppen ist dabei der erste und effektivste Schritt. Es gibt momentan überall Entwässerungssysteme, mit denen das Wasser aus der Landschaft in Flüsse und Meere geleitet wird. Das betrifft nicht nur Moore, sondern den ganzen Landschaftswasserhaushalt – der Grundwasserstand ist über Jahrzehnte großflächig abgesenkt worden. Das einfachste ist, Staus in die Gräben zu setzen und so die Niederschläge in der Landschaft zurückzuhalten. Brandenburg honoriert bereits eine solche sogenannte Stauhaltung auf Moorgrünland als Agrar-Umwelt- und Klimamaßnahme mit EU-Mitteln. Aufwändiger ist der Rückbau von Entwässerungsanlagen und die Verfüllung von Gräben.

Das aktive Zuwässern ist der zweite Schritt, um ganzjährig – also auch im Sommer – Torf erhaltende Wasserstände zu ermöglichen. Die Vernässung durch Zuwässerung erfolgt bislang nur auf unseren Versuchsflächen. Diese Versuchsflächen sind allerdings nasse Inseln in einer entwässerten Landschaft. Der Aufwand, solche kleinen Flächen wiederzuvernässen und nass zu halten, ist viel größer als bei großflächigen Projekten.

Es geht bei der Wiedervernässung und bei neuen Anbaumöglichkeiten ja auch viel um agrarpolitische sowie rechtlichen Rahmenbedingungen Wie lernt man alles das, sprich welchen beruflichen Hintergrund haben Sie?

Antwort: Ich habe Landschaftsökologie und Naturschutz studiert, ein interdisziplinärer Studiengang, der neben den Grundlagen der Biologie auch Themen aus Geographie, Landschaftsökonomie, Umweltrecht und Umweltethik beinhaltet. Solche Grundkenntnisse und viel praktisches Anwendungswissen sind notwendig, damit man mit den Praktikern auf Augenhöhe sprechen kann.

Inzwischen arbeite ich seit rund 15 Jahren an der Uni Greifswald in den Arbeitsgruppen Moorkunde und Paläoökologie sowie Landschaftsökonomie. Die Moore haben mich von Anfang an begeistert! Man kann z.B. anhand von Bohrkernen und der Analyse der im Torf enthaltenen Pflanzenpollen herausfinden, welche Pflanzen im Moor und seiner Umgebung gewachsen sind. So lässt sich in Zusammenarbeit mit Archäologen Landschafts- und Siedlungsgeschichte rekonstruieren. Was wurde wann wo von wem angebaut?

Oder man bleibt mit dem Blick an der Oberfläche des Moores und nutzt die Zusammensetzung der Vegetation als Indikator für Wasserstand und Standortbedingungen, um abzuschätzen, wieviel Treibhausgase eine Fläche emittiert bzw. wie klimarelevant eine Fläche ist. Diese Bestimmung der sogenannten GESTs (Treibhaus-Gas-Emissions-Standort-Typen) vor und nach Wiedervernässung wird u.a. eingesetzt, um Kohlenstoffzertifikate zu generieren und die Klimaschutzleistung z.B. in Form der sogenannten MoorFutures-Zertifikate zu verkaufen.

Warum wurden Moore überhaupt in der Vergangenheit trockengelegt?

Antwort: Moore wurden vor allem trockengelegt, um neue landwirtschaftliche Flächen und Siedlungsflächen zu gewinnen. Damit fing man teilweise schon vor Jahrhunderten an. Bei der holländischen Fehnkultur wurde ab dem 17. Jahrhundert zunächst Hochmoor-Torf als Brennmaterial gestochen, um im Anschluss Ackerbau zu betreiben. Daneben gab es die Moor-Brandkultur: Die Oberfläche wurde flach entwässert, im Frühjahr abgebrannt und in die noch warme Asche v. a. Buchweizen gesät. Diese Moorbrände waren übrigens der Anlass für eine erste Umweltschutzbewegung: Rauchwolken zogen quer durch Europa, z. B. bis nach Süd-Frankreich, so dass sich im späten 19. Jahrhundert ein Verein gegen das Moorbrennen gründete. Es gab z.B. Privilegien für Leute, die die Kultivierung koordiniert haben und für die Menschen, die sich auf den neu gewonnenen Fläche angesiedelt haben, z.B. weil sie aus religiösen oder anderen Gründen andernorts Vertriebenen wurden. Die Situation wurde auch als eine „innere Kolonisation“ beschrieben, um im Frieden neues Land zu „erobern“.

Die Moore wurden über die Zeit sukzessive immer stärker entwässert. Dabei war die Trockenlegung nie eine Aktion eines Einzelnen, sie war immer staatlich getrieben. Das zeigt sich auch mit der intensiven Entwässerung nach dem 2.Weltkrieg, die durch den maschinellen Fortschritt ermöglicht wurde. In Westdeutschland gab es z.B. den sog. Emsland-Plan, um neue Siedlungsflächen für Flüchtlinge bzw. Vertriebene zu gewinnen und rückständige Regionen zu entwickeln. Mit riesigen Tiefpflügen und Dampflokomobilen wurden Hochmoore zwei Meter tief umgebrochen, um Landwirtschaft zu betreiben. Die Niedermoore Ostdeutschlands wurden ab den 1960er Jahren durch Kollektivierung, Komplexmelioration und die Anlage von Saatgrasland für die intensive Futterproduktion erschlossen.

Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich – was die politische Entwicklung in Sachen Wiedervernässung der Moore angeht, aber auch, was die Forschung zur Paludikultur angeht?

Antwort: Moore sind weltweit betrachtet zu 85% in ihrem natürlichen Zustand. In Deutschland sind dagegen nur noch 2 % intakt! In den Niederlanden ist es ähnlich. Auch in Großbritannien, Skandinavien, Polen und dem Baltikum werden viele Moore für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Torfabbau entwässert. Die EU ist weltweit der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen aus entwässerten Mooren. An erster Stelle steht Indonesien. In Indonesien gab es im Jahr 2015 besonders viele Moorbrände mit Tausenden von Toten. Da ist dann die Politik aktiv geworden. Innerhalb von wenigen Jahren hat Indonesien mehr Moore wiedervernässt als die EU in ihrer ganzen Geschichte. Der politische Wille wächst zwar auch in der EU, aber die Hindernisse sind noch sehr groß.

Zur Forschung: Im internationalen Vergleich steht die Erforschung der Paludikultur in Deutschland ganz weit mit vorne. Der Begriff Paludikultur für „Sumpfwirtschaft“ wurde an der Uni Greifswald von dem niederländischen Biologen und inzwischen emeritierten Professor Hans Joosten geprägt. Für sein jahrelanges Engagement hat er im vergangenen Jahr den renommierten Deutschen Umweltpreis erhalten.  Den Begriff Paludikultur hat die internationale Wissenschaft übrigens inzwischen übernommen, z.B. auch in Indonesien. In der Forschung sind Europa und Südostasien momentan weltweit führend. Innerhalb der EU ist Deutschland zusammen mit den Niederlanden in der Grundlagen- und Umsetzungsforschung am aktivsten.

Sind Sie optimistisch, dass sich beim Thema Moorwiedervernässung bald etwas bewegt?

Antwort: Während der fünfzehn Jahre, in denen ich in Greifswald zu Mooren arbeite, waren die Vorzeichen nie so positiv wie jetzt. Wir haben die politische Anerkennung der Moore in ihrer Bedeutung für den Klimaschutz erreicht, wir haben die Anerkennung, dass es natürlichen Klimaschutz braucht, und es wird mehr Geld für Moor-Wiedervernässung und Paludikultur zur Verfügung gestellt als je zuvor. Ich bin daher sehr optimistisch.

Aber eine große Aufgabe bleibt: Wie bekommt man den politischen Willen und die öffentlichen Mittel in die Praxis und in die Umsetzung – und zwar in einer Geschwindigkeit, die angemessen ist angesichts der großen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt? Hier würde es – im Hinblick auf die öffentlichen Fördermaßnahmen – helfen, in größeren Maßstäben und langfristiger zu planen – und vor allem auch die Landwirte und die Bevölkerung mit einzubeziehen. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, müssten wir ab sofort jedes Jahr 50.000 ha wiedervernässen! Zum Vergleich: Das entspricht 70.000 Fußballfeldern!

Bisher war Moorschutz in erster Linie Naturschutz. Neu ist, dass er jetzt auch im Zusammenhang mit Klimaschutz und der Landwirtschaft gesehen wird. Die Reform der Europäischen Agrarpolitik beinhaltet ab 2023 einen neuen Mindeststandard für Moor- und Feuchtgebiete, wo Moore zum ersten Mal in ihrer Rolle als Kohlenstoffspeicher wahrgenommen werden. Paludikulturen werden außerdem ab 2023 beihilfefähig für Agrarzahlungen sein.

Es gibt jetzt eine ganze Reihe von Fördermaßnahmen, um die Wiedervernässung von Mooren zu unterstützen, z.B. werden die Beratung zu Klimaschutz oder zu kollektivem Handeln zur Wiedervernässung gefördert. Das Thema „kollektives Handeln“ ist besonders wichtig, denn die Wiedervernässung kann nicht einer alleine vornehmen, sie ist immer im großen Kontext und in Kooperation mit Nachbarn umzusetzen. Daher wird auch die Flurneuordnung gefördert, damit Flächen leichter getauscht werden können und man in die Umsetzung kommt. Insgesamt gibt es einen großen Instrumentenkasten.  Die EU-Mittel für Umwelt- und Klimaschutz werden aber nicht reichen, es braucht hier auch Bundes- und Landesmittel wie z.B. über das neue Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der aktuellen Bundesregierung.

Wir haben noch zwei, drei Jahrzehnte Zeit, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen, und wenn man sich anschaut, welchen Wandel die Landwirtschaft allein in den 50er bis 70er Jahren gemacht hat, da muss auch beim Moorschutz in solchen Zeiträumen viel möglich sein! Die erforderliche Transformation der Moornutzung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – vergleichbar mit dem Kohleausstieg. Inzwischen  fehlen leider überall die Fachkräfte – ein Kapazitätsausbau in Sachen Wiedervernässung ist momentan auf allen Ebenen notwendig: in Wasser-Boden-Verbänden, in der Landwirtschaftsberatung, in der konkreten Umsetzung... Studierende mit dem Hauptfach Moorökologie können sich derzeit viele Stellen aussuchen.

Die Spende unseres Clubs, übrigens ein Nachlass einer vor ein paar Jahren verstorbenen Clubschwester, der die Umwelt sehr wichtig war, ist angesichts der Gelder, die generell für die Forschung benötigt werden, eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch – wie kommt das Geld zum Einsatz?

Antwort: Wir haben uns sehr über Ihre Spende als Anerkennung und Unterstützung unserer Arbeit zu Mooren und Paludikultur gefreut! Mir ist es wichtig, das Geld für etwas „BIeibendes“ zu nutzen. Um im Bild zu bleiben: Die Spende soll nicht als einmaliger Tropfen in laufenden Projekten verdampfen. Am Institut DUENE e.V. haben wir eine kleine Bibliothek aufgebaut, die in meinem Büro ihren Platz hat und auch von Kolleg*innen und Studierenden genutzt wird. Mit der Geldspende möchte ich gern in weitere Fachliteratur zu Mooren und Paludikultur investieren, z.B. in das Standardwerk „Mires and peatlands of Europe“ oder in alte, fast schon antike Literatur zur Rohrkolbennutzung aus dem 19. Jahrhundert. Antiquarisch habe ich auch ein kleines Heftchen aus DDR-Zeiten zum Thema Schilf und Schilfmahd gefunden. Damit können wir vergessenes Wissen wieder ausgraben und für unsere aktuellen Projekte nutzen.

Interview: Dr. Stephanie Konle, SI-Club Bensheim/Heppenheim

Zum Nachlesen

Infos zum Nachlesen:

Greifswald Moor Centrum ► Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis bündelt das Greifswald Moor Centrum (GMC)  alle moorbezogenen Aktivitäten der Partner Uni Greifswald, Michael Succow Stiftung und Institut DUENE e.V.

Hans Joosten (Wikipedia)

Nordt, A., Wichmann, S., Risse, J., Peters, J., Schäfer, A. (2022): Potenziale und Hemmnisse für Paludikultur. Hintergrundpapier zur Studie „Anreize für Paludikultur zur Umsetzung der Klimaschutzziele 2030 und 2050“. Hg. v. Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (DEHSt). Berlin. https://www.dehst.de/SharedDocs/downloads/DE/projektmechanismen/Hintergrundpapier-hemmnisse-paludikultur.pdf

MoorFutures Moorzertifikate: https://www.moorfutures.de/

Aktuelle Forschungsprojekte, an denen Sabine Wichmann beteiligt ist:

Paludikultur auf Niedermoorstandorten, mit Fokus auf Rohrkolbenanbau und traditionelle Schilfmahd: Paludi-PRIMA: https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/projekte/prima/index.php

Praxisanbau Rohrkolben: https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/imdetail/umsetzungsbeispiele/prima_demo/index.php

Torfmooskultivierung auf Hochmoorstandorten: https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/imdetail/torfmooskultivierung.php

Rahmenbedingungen, Anpassungsbedarf und Anreize: MoKli: https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/projekte/mokli/index.php

Anreize für Paludikultur:
https://www.carbon-mechanisms.de/news-details/anreize-fuer-die-paludikultur-zur-umsetzung-der-klimaschutzziele-2030-und-2050 bzw. Abschnitt B auf https://www.dehst.de/DE/Klimaschutzprojekte-Seeverkehr/Moorklimaschutz/moorklimaschutz_node.html

 

 

 


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Unser Club unterstützt den Zusammenschluss SI Metropolregion Rhein-Neckar, in dem aktuell elf SI-Clubs aktiv sind.

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